Project Description

In Europa kennt man die Blutegeltherapie schon seit mehr als 2000 Jahren. Mit der neuen Medizin geriet der Blutegel in Vergessenheit. Im 20. Jahrhundert erwachte wieder neues Interesse an dieser Therapieform.

Der Speichel der Blutegel beinhaltet mehr als 100 verschiedene Enzyme. Der Egel gibt diesen Speichel während dem Saugen und vor dem Loslassen ab. Wirkungsweise des Speichels: gerinnungshemmend, Blut verdünnend, entzündungshemmend, schmerzstillend,…

Durch all diese Substanzen vermutet man, dass sich die Blutegelbisse beinahe nie infizieren. Die häufigste Nebenwirkung ist lediglich ein lokaler Juckreiz.

Der Biss des Egels wird meist nicht als schmerzhaft empfunden. Er gleicht dem Kontakt mit einer Brennessel. Nach anfänglichen Abwehrreaktionen werden die Tiere meist ganz ruhig.

Wenn der Egel einmal festsitzt, kann er zwischen 15 und 60 Minuten an dieser Stelle saugen. Man darf ihn auf keinen Fall gewaltsam entfernen, sondern er wird am Tier gelassen, bis er sich selber fallen lässt.

Die Bissstelle blutet durch die herabgesetzte Blutgerinnung bis zu 12 Stunden nach. Nach ca. 20 Stunden beginnt die Wunde an zu verkrusten. Die Durchblutung bleibt jedoch noch für bis zu 3-5 Tage erhöht.

Das Pferd sollte nach der Behandlung beaufsichtigt werden.

INDIKATIONEN für eine Blutegeltherapie

  • Arthrose
  • Ataxien
  • Blutohr
  • Euterentzündungen
  • Gelenkgallen
  • Hautveränderungen jeglicher Art
  • Hämatome
  • Hufrehe
  • Hufrollenentzündung
  • Kreuzbandverletzungen (Bänderverletzungen generell)
  • Kreuzschlag
  • Mauke
  • Nervenentzündungen
  • Nüsternwarzen
  • Rekonvaleszenz nach Chip-Operationen
  • Sattel- und Gurtdruckstellen (Symptom Behebung)
  • Schulterarthrose
  • Tendinitis (Sehnenverletzungen)
  • Tendovaginitis

KONTRAINDIKATIONEN für eine Blutegeltherapie

Tritt bei einem Tier einer oder mehrere der folgenden Punkte auf, sollte keine Therapie mit Blutegeln durchgeführt werden:

  • Anämie (Blutarmut)
  • Arterielle Verschlusskrankheiten
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Blutverdünnenden/blutgerinnungshemmenden Medikamenten (auch bei Weidenrinde, Teufelskralle)
  • Bösartige Tumorerkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Infektiöse Hautkrankheiten
  • Fieber
  • Histaminunverträglichkeit
  • Kachexie (Unterernährung – verminderter/schlechter körperlicher Allgemeinzustand)
  • Leukämie
  • Magengeschwür
  • Schmerzmittel wie Equipalazon und Butazolidin

 

Tritt unmittelbar nach der Blutegelbehandlung eine starke Reaktion des Tieres (Kreislaufkollaps, Atemnot, heftige allergische Reaktion, extremes Nachbluten der Bisswunde oder ähnliches) ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen.

 

Dauer:    ca. 1-2h (in der Regel werden 2-5 Blutegel angesetzt)